Klinikum Schaumburg: Gut aufgestellt mit einem wachsamen Blick auf die zukünftigen Entwicklungen

30. Juni 2023

Obernkirchen, 30. Juni 2023 – Bundesweit wird derzeit die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser im Rahmen der Kampagne „Alarmstufe rot“ von der Deutschen Krankenhausgesellschaft diskutiert. Auch das AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG steht vor wirtschaftlichen Herausforderungen. Dennoch sieht sich das Klinikum strukturell gut aufgestellt, blickt dabei aber immer wachsam auf mögliche zukünftige Entwicklungen.

„Die Entwicklungen im Krankenhaussektor spiegeln sich auch in unserem Klinikum wider und so ist uns im Wirtschaftsjahr 2022 leider keine weitere wirtschaftliche Konsolidierung gelungen. Gründe hierfür sind unter anderem die gestiegenen Kosten in den meisten Wirtschaftsbereichen des Klinikums, die wir nicht weitergeben können, da wir keinen Einfluss auf die gesetzlichen Vorgaben zur Preisbildung haben. Die Schere zwischen Kosten und Einnahmen wird immer größer. Es muss dringend ein Inflationsausgleich erfolgen“, erklärt Geschäftsführerin Diana Fortmann. „Zusätzlich führten die Corona-Vorgaben weiterhin zu einem erhöhten Versorgungsaufwand. 2022 haben wir 914 Covid-Patient:innen behandelt. In den Vorjahren waren es mit 325 Covid-Patient:innen im Jahr 2021 und mit 165 Covid-Patient:innen im Jahr 2020 wesentlich weniger“, ergänzt Dirk Hahne, Technischer Direktor des Klinikums.
„Mit dieser wirtschaftlichen Gesamtlage ist das Klinikum Schaumburg weiterhin auf die Unterstützung der Gesellschafter angewiesen“, erläutert die Geschäftsführerin.
Steigende Patient:innenzahlen gab es im Jahr 2022 in der Zentralen Notaufnahme. Insgesamt sind 31.145 Patient:innen behandelt worden. 2021 waren es noch 28.354 Patient:innen. „Anfang Juni 2023 waren – rein zahlenmäßig betrachtet - alle Bürger:innen des Landkreises einmal in unserer Zentralen Notaufnahme, denn wir haben seit 2018 bereits knapp 160.000 Notfall-Patient:innen dort versorgt“, berichtet Diana Fortmann.

Für das Wirtschaftsjahr 2023 zeichnet sich ein weiterer Anstieg bei der Anzahl der zu versorgenden Patient:innen ab. „Der Monat März 2023 war der höchst frequentierte seit Inbetriebnahme des Klinikums“, konstatiert Diana Fortmann und ergänzt: „Zudem können wir eine positive Entwicklung bei der Vollkräfteentwicklung unseres Pflegepersonals verzeichnen, mittlerweile sind über 320 Vollkräfte allein in diesem Bereich beschäftigt. Im Jahr 2018 sind wir mit 205 Vollkräften gestartet und haben seitdem kontinuierlich Pflegepersonal für uns gewinnen können. Wir bilden inzwischen in 9 Berufen aus, zudem können bei uns als Lehrkrankenhaus angehende Mediziner:innen das Praktische Jahr absolvieren und wir bieten Plätze für ein Praktikum sowie den Bundesfreiwilligendienst an – die Ausbildung als wesentlicher Baustein der Zukunftssicherung.“ 

„Auch im medizinischen Bereich haben wir uns positiv weiterentwickelt, unter anderem hat Herr Medrea die Chefarztfunktion in der Neurologie übernommen“, berichtet Dr. Söhnke Theiß, Ärztlicher Direktor des Klinikums. Seit Ende 2020 ist Razvan Ioan Medrea Ärztlicher Leiter der Neurologie und seit Mai 2023 Chefarzt dieser Fachabteilung: „Ich freue mich sehr über meine Aufgaben und die damit verbundenen Herausforderungen sowie die intensive Zusammenarbeit mit dem tollen Team der Neurologie und des gesamten Klinikums. Wir sind im Fachbereich Neurologie sehr gut aufgestellt und können unsere Patient:innen rund um die Uhr vollumfänglich auf medizinisch hohem Niveau versorgen. Besonders hervorzuheben ist auch unsere Stroke Unit – ein spezieller Bereich für Schlaganfallpatient:innen.“

Eine Veränderung steht im Herbst in der Fachabteilung für Kardiologie an. Dr. Lutz Dammenhayn, aktuell Chefarzt der Fachabteilung für Kardiologie, geht in den Ruhestand. Als sein Nachfolger steht nun Dr. Christian Heer fest, der aktuell bereits in einer Chefarztfunktion tätig ist. Gemeinsam mit Dr. Söhnke Theiß wird er ab dem 1. Oktober 2023 die Abteilung für Kardiologie leiten. „Eigentlich könnte Dr. Dammenhayn bereits Ende Juli 2023 in den Ruhestand gehen. Er hat sich aber dazu bereiterklärt, bis Ende September 2023 bei uns zu bleiben und gewährleistet so einen nahtlosen Übergang. Wir danken Herrn Dr. Dammenhayn für diese Unterstützung und vor allen Dingen für seinen langjährigen Einsatz als Ärztlicher Direktor sowie als Chefarzt der Kardiologie. Er hat in Stadthagen die Herzkatheteruntersuchungen aufgebaut und im Klinikum Schaumburg weiterentwickelt“, bedankt sich Geschäftsführerin Diana Fortmann bereits jetzt bei Dr. Lutz Dammenhayn. „Wir freuen uns, dass wir mit Dr. Christian Heer einen erfahrenen Chefarzt gewinnen können, der zukünftig den Bereich der kardiologischen Untersuchungen leiten wird. Wir haben uns dafür entschieden, die Abteilung für Kardiologie als eine der größten Abteilungen unseres Klinikums, noch einmal personell zu stärken. Zukünftig wird deshalb die Abteilung von zwei erfahrenen Chefärzten, Dr. Heer und Dr. Theiß, gemeinsam geleitet“, erläutert Diana Fortmann die Pläne für die Fachabteilung Kardiologie.

„Insgesamt sehen wir uns mit unserem breiten Leistungsspektrum für die Zukunft gut aufgestellt. Die aktuellen politischen Beratungen zur anstehenden Krankenhausreform beobachten wir natürlich kritisch, viele Dinge sind noch ungeklärt. Es zeigt sich erneut, dass die Zusammenlegung der drei Kliniken zu einem Zentralklinikum der richtige Schritt und zwingend notwendig war. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit in unserem zentralen Neubau ermöglicht es uns, flexibler zu agieren und räumliche Ressourcen bei Bedarf umzustrukturieren. Wir sind ein modernes, effizientes Klinikum mit 15 Fachabteilungen. Das Endoprothetikzentrum, die Chest Pain Unit (CPU, Brustschmerzeinheit), das Brustzentrum und unsere Babyfreundliche Geburtsklinik sind bereits zertifiziert, weitere Zertifizierungen werden auch kurzfristig für weitere Bereiche angestrebt, um so bestmöglich auf zukünftige Entwicklungen vorbereitet zu sein. Auch einer Gesamthauszertifizierung hatten wir uns unterzogen; dass diese Qualitätsanforderungen weiterhin gegeben sind, hat uns das Systemaudit im Frühjahr 2023 bestätigt“, berichtet Geschäftsführerin Diana Fortmann und fügt an: „Wir fühlen uns gut aufgestellt und vorbereitet, haben die politischen Beratungen aber immer im Blick. Die wirtschaftlichen Herausforderungen, denen sich die meisten Kliniken infolge der Inflation und einer insgesamt unzureichenden Finanzierung stellen müssen, sind enorm. Wir benötigen eine nachhaltige Finanzierung, auch bei den Investitionskosten.“

(v.l.n.r.) Dirk Hahne, Technischer Direktor, Razvan Ioan Medrea, Chefarzt Neurologie, Dr. med. Christian Heer, zukünftiger Chefarzt Kardiologie ab dem 1.10.23, Diana Fortmann Geschäftsführerin und Dr. med. Söhnke Theiß, Ärztlicher Direktor AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG. Bildnachweis: AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG gGmbH.